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Bäume aus Aachen

L’Escala, Spanien

Weit weg vom Klischee

Wir haben es gewagt: Costa Brava im Sommer, der Inbegriff von Pröll-Tourismus – jedenfalls war das früher so, als ganz Deutschland auf Reisen gingen.

Brav wie immer hat unser Elch uns über Nacht an die wilde Küste (so die Übersetzung) nach l’Escala geschleppt, wo unsere ‚Casa Palmera‘ schon auf uns wartete. Ja, eine Palme gab es auch, aber, viel wichtiger, einen Pool. Inmitten von knallgrünem Kunstrasen und apfelgrünen Plastikstühlen. Ganz für uns alleine. WOW, so muss es sein. Auch nicht unwichtig war der große Kühlschrank für reichlich kühle Getränke im Schuppen nebst Polstern und Equipment zum Befeuern des gemauerten Grills. Ach ja, und es gab eine Freiluft-Dusche hinter dem Haus, was ebenfalls nicht ganz unwesentlich war – hatte unser Traumhäuschen doch leider nur EIN Bad und auch nur EINEN Lokus IN dem einen Bad… Wir arrangierten uns trotz zweier pubertierender Mädels, die uns bewiesen, dass das Häuschen sogar eine Sauna hat… wenn man nur wollte. Die herrliche Lage auf dem Felsen zwischen l’Escala und Montgó, einem kleinen Ableger rund um eine herrliche Bucht, machte aber eh alles wieder wett. Kurz und gut, die Gegebenheiten versprachen einen traumhaften Sommerurlaub und wir begannen natürlich sofort mit der Umsetzung.

Wenn wir unsere trägen Bodies denn mal aufraffen konnten, fuhren wir die wunderschöne Küste entlang, besuchten die Dörfer im Süden oder Cadaquès im Norden – Wohnort und kreativer Mittelpunkt im Leben Salvatore Dalís. Die Besichtigung des Wohnhauses -mittlerweile ein Museum- ist ein Muss und an Absurditäten nicht zu überbieten, Surrealismus der feinsten Art. Wenn man denn auf Eier und Cadillacs am Pool steht… oder ausgestopfte Bären. Zuvor ein Besuch des Dalí-Museums in Figueres, quasi „Dalí light“, zum dran gewöhnen. Nicht ganz so bekloppt, aber auch.

Nicht dass jemand denkt, wir hätten einen auf Kultur gemacht, dafür war es viel zu heiß. Aber es machte einfach Spaß, die tolle Küste zu erkunden, und ein Museum ist immer auch was zum Abkühlen. Die Abende verbrachten die gebrezelten Mädels gerne im Partyviertel, der Jung an seiner Technik und wir hatten Ruhe auf der Terrasse. Und hierbei war eines faszinierend: die völlige Abwesenheit von Insekten jeglicher Art. Gründe haben wir lieber mal nicht gesucht – jede Aktivität draußen war einfach Genuss pur.

l’Escala selbst ist ein schöner kleiner Touristenort, ein bisschen quietschbunt, ein bisschen im Fitness-am-Strand-vor-dem-Essen-Trend. Und dazwischen viel touristisches Angebot, ohne lärmig zu sein.

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